Hemd statt T-Shirt?

Diese Stylingtipps machen’s möglich!
Kaum ein Kleidungsstück hat eine so wechselhafte Geschichte hingelegt wie das Hemd. Vor einhundert Jahren war es alltäglich (weil konkurrenzlos), ab den 1960ern wurde es allerdings zunehmend vom T-Shirt abgelöst. Zwar verschwand das Holzfällerhemd nie ganz aus dem Straßenbild, doch einfarbige Hemden holte man(n) nur für das Büro oder einen festlichen Anlass aus dem Schrank. Jetzt erlebt der Klassiker aber eine echte Renaissance und ist auch in der Freizeit ein echtes It-Piece. Die folgenden Tipps helfen bei einem echt stylischen Auftritt.
1. In die Hose stecken oder offen tragen?
Das kommt beim Hemd Herren ganz darauf an. Trägt man(n) ein Sakko über dem Hemd, muss das Hemd zwingend in der Hose verschwinden. Ohne Sakko darf ein langärmliges Hemd in die Hose gesteckt werden, je nach Schnitt und Figur des Trägers bietet sich manchmal aber eine offene Trageweise an. Ohne Sakko getragene Kurzarmhemden werden nie in die Hose gesteckt. Außerdem sollte die Länge so gewählt werden, dass der Gürtel knapp bedeckt ist.
2. Shorts oder lange Hose?
Kurze Hosen bei Männern sind ein vieldiskutiertes Thema. Früher waren sie lediglich in der Freizeit erlaubt, mittlerweile dürfen Männer an den heißesten Tagen des Jahres oftmals auch nacktes Bein zeigen. Eine kurze Hose muss dann aber zwingend mit einem kurzärmligen Hemd kombiniert werden. Die lange Hose geht natürlich immer: Zum Kurzarmhemd passt eine gutsitzende Chino ebenso gut wie Jeans, die Männer bei einer entsprechenden Figur auch gerne in skinny wählen dürfen. Das Hemd mit langen Ärmeln passt zu den beschriebenen Hosen, manchmal ist die klassische Bundfalten- beziehungsweise Anzughose aber nach wie vor die beste Wahl.
3. Aufdruck macht Eindruck
Schlichte, einfarbige Hemden gehen immer. Natürlich sollte man auch hier darauf achten, dass sich Farbe und Schnitt ins übrige Styling einfügen. Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche Hemden mit bunten Prints. Die Auswahl reicht hier vom blumigen Hawaiihemd bis hin zum Comic-Aufdruck. Wofür man sich letztlich entscheidet, ist Geschmackssache. Abgesehen von der Typfrage gilt zudem die folgende Faustregel: „Trage kein Hemd mit einem Print, der witziger ist als du selbst.“ Andernfalls wirkt es, als hätte man sich das Hemd von einem Freund geliehen. Ebenfalls wichtig: Ein bedrucktes beziehungsweise gemustertes Hemd wird stets mit einer einfarbigen Hose kombiniert. Nur für Wigald Boning gilt hier eine Ausnahme.
4. Unterhemd: Ja oder nein?
Auch hier gibt es unterschiedliche Philosophien. Einige Männer schätzen im Sommer die schweißabsorbierende Funktion des Unterhemdes und erfreuen sich im Winter über ein zusätzlich wärmendes Kleidungsstück. Andere hingegen halten das Unterhemd für störend und überflüssig und ersetzen es allenfalls mal durch ein Unterzieh-T-Shirt. Konsens ist jedenfalls: Ein Unterhemd sollte sich niemals unter dem Oberhemd abzeichnen. Insbesondere bei weißen oder hellblauen Hemden ist das an hellen Sommertagen nahezu unvermeidlich, sofern man sich nicht alternativ für ein weißes T-Shirt entscheidet oder auf das Unterhemd ganz verzichtet.
5. Weit oder schmal?
Hier spielen drei Faktoren eine Rolle: Die Figur, die persönlichen Vorlieben und der Schnitt der Hose. Wer sich bei der Hose für ein knackig enges Modell entscheidet, sollte es obenherum etwas lockerer nehmen – auch dann, wenn man einen schön definierten Oberkörper besitzt. Hat man hingegen eine Hose im weiten Baggy-Schnitt gewählt, sollte das Hemd lieber figurbetont sein. Durch ein weites Hemd hätte das Styling ansonsten eher die Anmut eines Kartoffelsackes.
6. Tuchfühlung: Welches Material darf es sein?
Die meisten Hemden werden aus Baumwolle oder Leinen gefertigt, manchmal unter Beimischung von Elasthan für einen besseren Tragekomfort. Diese Stoffe sind besonders strapazierfähig und atmungsaktiv, daher kann man sie problemlos den ganzen Tag tragen. Das Seidenhemd hat einen besonders edlen Glanz, ist aber recht empfindlich. Es kann die Abendgarderobe aufwerten, sollte tagsüber aber eher im Schrank bleiben. Hemden aus Materialien wie Leder oder diversen Kunstfasern sind ebenfalls nur für ein paar Stunden bequem zu tragen: Viele dieser Werkstoffe können sich ab einer gewissen Tragedauer kratzig anfühlen oder erweisen sich als hochgradig schweißtreibend. Beides trägt nicht gerade zum Wohlbefinden bei.